NEUIGKEITEN AUS UNSERER SCHULE

10. Türchen (Adventskalender)

10. Türchen: Der Funken namens Familie

Wieder denkt Mia an ihren Opa, als die Lichter des vierten Advents brennen. In drei Tagen ist es so weit. Es folgt ein erstes Weihnachtsfest ohne ihren geliebten Opa. Dabei soll es doch
das Fest der Familie, der Liebe, des Zusammenkommens sein.

Dann spürt sie die Wärme der Arme ihrer Mutter um ihre Decke. Diese schaffen einen Kontrast zwischen der Kälte, in der draußen wieder die kleinen Nachbarskinder mit Schneebällen spielen und eine Schneeschicht die Welt bedeckt, und der Wärme ihres Zuhauses. Der zimtige Geruch von Weihnachtsgebäck und einer von Mamas tausenden Kerzen füllt das ganze Haus. Auch das frohe Lachen ihres kleinen Bruders Fynn, was so laut erscheint, dass sogar Mia es im Zimmer hört, sodass sie das Kichern kaum verstecken kann, verstärkt die Weihnachtslust.

„Papa, Papa, Papa! Wie lange ist es noch? Ich will dem Weihnachtsmann Kekse backen!“ Da beginnt Mia zu kichern, als sie daran denkt, wie wichtig es ihr ist, die Weihnachtszeit mit ihrer Familie zu verbringen.

Das Einzige, was ihr hier fehlt, ist ihr geliebter Opa. Jedes Jahr gab es ein großes Weihnachtsfest mit ihrer gesamten Familie und niemand hat gefehlt. Leider spürt dieses Jahr jeder den Verlust. Trotzdem darf nicht vergessen werden, wie schön die Welt ist, wenn der Schnee draußen an die Fenster rieselt, die Lichter die dunkle Welt zum Erleuchten bringen
und alles nach Zimt, Tannengrün und Orangen riecht. Auch wenn Mia jetzt schon fast erwachsen ist, freut sie sich wie ein kleines Kind auf das große Weihnachtsfest: viele Geschenke, laute Weihnachtsmusik, jedes Jahr der gleiche Film, leckeres Essen und ein riesiger Tannenbaum, gefüllt mit bunten Kugeln.

Ihre Mutter gibt ihr einen Kuss auf die Wange, als beide ihre Augen schließen und sie die Vorweihnachtszeit, wenn auch nur für einen kleinen Moment, genießen. „Was ist das, mein Schatz?“ Als Mias Mama den Zettel unter dem Kissen entdeckt, wird auch die Lawine ihrer
Gefühle enthüllt.

Ein weiteres Weihnachten ohne dich.
Nun weiß ich doch, du vermisst auch mich.
Fynn kann kaum noch warten, als wir auf die ersten Lichter traten.
Der Schnee, er fällt nun immer schneller. Die Geschenke werden nur noch visueller.
Nur der Schmerz ohne dich vergeht gelassen. Mein Kopf, er kann sich nur damit befassen.
Ich freue mich auf die Weihnacht. Nur ohne dich, das war unbedacht.

Als Mias Mama bemerkt, dass sie den Text für ihren Opa geschrieben hat, umhüllen ihre Arme noch einmal fest den warm eingedeckten Körper ihrer Tochter. Auch Papa und Fynn betreten den Raum. Alle finden sich in einer großen Umarmung zusammen, wodurch Mia
bemerkt, dass die Weihnacht wirklich ihre Lieblingszeit ist. Nun hat sie ihre Lieblingsmenschen um sich herum, alles duftet nach Gebäck und von der Vorfreude auf ihre Geschenke möchte sie gar nicht erst anfangen zu sprechen.

Autorin: Zoe-Michelle Roß, Jg. 13

Bilddruck: Luis Karlowski, Jg. 5