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Pressemeldung: Bundeskanzlerin Merkel ehrt beste Schule 2015
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- Veröffentlicht: Donnerstag, 11. Juni 2015 08:55
Berlin, 10. Juni 2015 – Die Gesamtschule Barmen in Wuppertal (NRW) gewinnt den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2015.
Die Auszeichnung überreichte Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin.
Trotz der unterschiedlichen Startbedingungen an der Gesamtschule Barmen gelingt es den Lehrern die Schüler zu besseren Leistungen zu führen, als von der Grundschule am Ende der vierten Klasse prognostiziert.
Obwohl nur 17 Prozent eine Empfehlung fürs Gymnasium erhalten haben, wechseln rund 60 Prozent der Jugendlichen in die gymnasiale Oberstufe.
Und das mit großem Erfolg: Bei landesweiten Tests liegen die Schüler oft über dem Durchschnitt. Seit Jahren hat kein Jugendlicher die Schule ohne Abschluss verlassen.
Für den Erziehungswissenschaftler Professor Michael Schratz von der Universität Innsbruck, Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises, ist die Konsequenz im Unterricht ein wichtiger Teil des Erfolgsrezepts: „Die Lehrer fordern die Kinder und Jugendlichen heraus, sie führen sie gezielt an ihre Leistungsgrenzen – und darüber hinaus.“ Dazu setzen die Lehrer verschiedene Methoden des individuellen Lernens ein: Wochenplan- und Portfolioarbeit, Präsentationen, Partner- und Gruppenarbeit.
Besonders beeindruckt hat die Jury das hervorragende Schulklima.
Jeder Schüler ist für irgendetwas verantwortlich: sei es als Pate, Medienscout oder Schulsanitäter. „Ich habe selten eine Schule erlebt, an der Schüler, Lehrer und Eltern so respektvoll und wertschätzend miteinander umgehen“, lobt Schratz. „Andere Schulen können von der Gesamtschule Barmen lernen, wie Partizipation und Teilhabe in exzellenter Weise gelebt werden.“
„Wir freuen uns, mit der Gesamtschule Barmen eine Schule auszuzeichnen, die zeigt, wie gut es funktionieren kann, wenn Haupt-, Real- und Förderschüler gemeinsam mit Gymnasiasten lernen“, sagt Dr. Ingrid Hamm, Geschäfts-führerin der Robert Bosch Stiftung.
An der Gesamtschule Barmen werden Kinder mit Handicaps nicht separiert, sondern gemeinsam mit den anderen Schülern unterrichtet. Dafür entwickeln die Lehrer in Jahrgangsteams gemeinsame Projekte, Klassenarbeiten und Tests – sogenannte „Unterrichtspartituren“ für alle Fächer.
„Dass diese inklusiven Lerngruppen so erfolgreich arbeiten, ist vor allem dem großen Engagement der Lehrer und der Schulleitung zu verdanken. Damit beweist die Gesamtschule Barmen wie alle bisherigen Preisträger, dass gute Schulen das Bestmögliche aus ihren Schülern heraus-holen, wenn sie ihre Methoden und Inhalte kontinuierlich weiterentwickeln und auf die individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen ausrichten“, so Hamm.
Die Robert Bosch Stiftung vergibt den Deutschen Schulpreis seit dem Jahr 2006 gemeinsam mit der Heidehof Stiftung. Medienpartner sind der stern und die ARD. Seit dem Start des Programms haben sich über 1.500 Schulen für den Preis beworben. Bei der Entscheidung über die Preisträger bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. Diese sechs Kriterien sind inzwischen als Kennzeichen für gute Schulqualität allgemein anerkannt.