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Veröffentlicht: Samstag, 20. Dezember 2025 00:00

20. Türchen: Zimt und Schnee 

Als der Schnee noch glitzerte und es nach Zimt und nach Zuhause roch.

Damals, als die Lichter noch Wärme verteilten und Kerzen sich in den bunten Weihnachtskugeln spiegelten.

Ein Spaziergang durch das Winterwunderland.

Das lange Warten auf diesen einen perfekten Abend.

Alles fühlt sich nach Warten an, aber auf das Gute.

Eine Familienfeier unter Schneefall und der Weihnachtsmusik im Hintergrund.

Alles fühlte sich an wie Magie.

Heute fällt der Schnee nur noch selten und es riecht nach verbrannten Keksen.

Der Geruch nach Zimt fühlt sich an wie eine alte Erinnerung.

Draußen auf den Straßen ist es laut und niemand bleibt mehr stehen.

Das Gefühl von Geborgenheit, ersetzt durch Müdigkeit und den Alltag, der dich zudeckt wie der Schnee die Straßen.

Vielleicht ist das Erwachsenwerden nur das Verlernen der Magie.

Und doch, wenn ich den Schnee auf meinem Gesicht spüre und der Duft nach Zimt in der Luft liegt, finde ich ein Stück von damals wieder.

In diesem einen Weihnachtslied liegt kurz Frieden.

Es kann sein, dass Magie das ist, was bleibt, wenn man sich erinnert.

Für einen Atemzug lang ist alles wie früher.

Und für einen Augenblick sehe ich den Schnee wieder glitzern.

Autorin: Lotta Kranick, Jg. 12

Bilddurck: N.N., Jg. 5