NEUIGKEITEN AUS UNSERER SCHULE
[31.08.20] COVID-19: Maskenpflicht im Unterricht
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- Veröffentlicht: Sonntag, 30. August 2020 11:03
Liebe Schulgemeinde,
die Nachricht, dass die Landesregierung den Wegfall der Maskenpflicht im Unterricht beschlossen hat, hat wahrscheinlich bei vielen von Euch und Ihnen spontan Freude ausgelöst. Das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen über viele Stunden hinweg ist nicht schön, ganz und gar nicht.
Bei nicht wenigen aber hat es keine spontane Freude gegeben. Auch sie finden das Tragen von Masken lästig, aber nach allen seriösen Auskünften trägt es ganz erheblich dazu bei, dass der Covid19-Virus weniger übertragen wird und die Zahl der Infizierten deutlich gesunken ist.
Diejenigen, die sich nicht gefreut haben, sind Schülerinnen und Schülern und Kolleginnen und Kollegen, die einen schweren Verlauf einer Erkrankung befürchten müssen oder für die mögliche Spätfolgen einer Infizierung wahrscheinlich sind. Einige leben mit Risikopersonen unter einem Dach und fürchten, dass sie zu Virusüberträgern werden, auch wenn sie selbst vielleicht nicht so schlimm erkranken.
In unserer Schule gibt es also viele Personen, die mit großen Ängsten auf eine Situation schauen, in der viele Menschen ohne Masken in einem engen Raum zusammensitzen, auch wenn dieser Raum gelüftet wird. Manche werden als Risikopersonen der Schule fernbleiben, andere müssen mit ihrer Angst leben, dass nun das Risiko noch mehr steigt, Angehörige anzustecken.
An allen Schulen des Landes ist diese Situation ähnlich, viele überlegen, ob es möglich ist, schulintern eine Maskenpflicht auszusprechen.
Wir haben Euch, liebe Schülerinnen und Schüler in den letzten Wochen sehr bewundert, ihr habt Euch mit großer Geduld und großem Durchhaltevermögen an die Reglungen gehalten. Viele Kolleginnen und Kollegen haben aus Solidarität Maske getragen, obgleich sie sie hätten im Unterricht ablegen dürfen.
Wir trauen euch und uns allen zu, dass wir aus Solidarität mit denen, die große Ängste haben (müssen) diese Ängste und das reale Risiko dadurch vermindern, dass wir weiter auch im Unterrichtsraum eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Im Schulgebäude und bei Bewegung im Klassenraum wird die Maskenpflicht ohnehin weiter gelten.
Es ist eine Abwägung, wir wissen: Es wäre schön, die Maske im Unterricht abzusetzen, wir könnten uns wieder besser verstehen, wir könnten die Mimik sehen und besser atmen.
Aber wir verbreiten im Fall einer Infektion auch permanent und vielleicht über Stunden das Virus ungehindert im Raum, zum Schaden derer, die aus guten Gründen Sorge tragen.
Da wir in diesem Punkt keine Entscheidung fällen wollten, ohne Euch, liebe Schülerinnen und Schüler zu hören, hat heute eine Vollversammlung der Klassensprecher/-innen und Kurssprecher/-innen stattgefunden, auf der sehr verantwortungsvoll und mit vielen Aspekten diskutiert wurde. Abschließend haben Eure Vertreterinnen und Vertreter sich nahezu einstimmig für eine Beibehaltung der Maskenpflicht im Unterricht ausgesprochen. Wir als Schulleitung haben mitgenommen, dass wir noch einmal über „Atempausen“, die Hygienemaßnahmen (Desinfektionsmittel an den Eingängen) und die Regelungen für Klassen- und Kursarbeiten nachdenken müssen und entsprechende Nachbesserungen vornehmen.
Nun stellt sich die Frage: Schaffen wir alle diese schulinterne Solidarität? Diese Rücksichtnahme auf die, die ein höheres Risiko tragen?
Keiner kann dafür garantieren, dass es nicht doch zu Ansteckungsgeschehen kommt, wir können nur die Wahrscheinlichkeit verringern. Aber schon das kann helfen, dass eben Risikopersonen nicht erkranken, dass es nicht Schulangehörige gibt, die Spätfolgen einer Infektion leiden. Letztlich kann auch die Gefahr einer Schulschließung oder eine Teilschließung der Schule vermindert werden.
Also weiter: Gesamtschule Barmen, Schule mit Maske. Wir freuen uns über dieses Zeichen einer allgemeinen Solidarität, welches unsere Schülervertretung heute gesetzt hat.
Auch die Stadt Wuppertal hat sich in ihren öffentlichen Verlautbarungen und einer Schulmail mit einer dringenden Empfehlung der Beibehaltung der Maskenreglung eindeutig positioniert Bitte nehmt/nehmen Sie auch diese Stellungnahme zu Kenntnis!
Die Schulleitung der Gesamtschule Barmen
Bettina Kubanek-Meis
Schulleiterin
Arne Brassat
stellvertretender Schulleiter
Jens Overath
Didaktischer Leiter
Alexander Scholl
Abteilungsleiter 5 – 7
Stefan Zander
Abteilungsleiter 8 – 10
Erik Laszlo-Meier
Oberstufenleiter
Hier zur Kenntnis das Schreiben der Stadt Wuppertal:
Krisenstab der Stadt empfiehlt dringend weiterhin das Tragen von Alltagsmasken im Unterricht
Der Krisenstab der Stadt empfiehlt den Wuppertaler Schulen dringend, auch im Unterricht weiterhin Masken tragen zu lassen. Auf den Fluren, in Gemeinschaftsräumen und auf den Schulhöfen bleibt das Tragen einer Alltagsmaske ohnehin auch über den 31. August hinaus nach Coronaschutzverordnung vorgeschrieben. Es endet aber mit dem 1. September die Pflicht zum Tragen während der Unterrichtsstunden an den weiterführenden Schulen. Auch viele Grundschulen hatten freiwillig diese Praxis befolgt.
Der Krisenstab der Stadt folgt hier der Bewertung der Expertinnen und Experten des Gesundheitsamtes, die das Tragen einer Maske eindeutig als sinnvolles Mittel zur Minderung eines Infektionsrisikos sehen, wenn es, wie im Regelbetrieb der Schulen, nicht möglich ist, die Mindestabstände von 1,5 Metern zu wahren.
Zwar bietet eine Alltagsmaske keinen Schutz vor einer Infektion, aber sie verhindert das unkontrollierte, hochkonzentrierte Ausströmen von Aerosolen (mit der Atemluft beim Sprechen ausgestoßenen feinsten Tröpfchen) nach vorne – in Richtung eines gegenüber oder vor einem sitzenden Menschen. Es gelangen zwar auch mit Maske Aerosole in die Raumluft. In Kombination mit regelmäßigem, gründlichem Lüften ist die Maske aber durchaus ein wirksamer Faktor des Infektionsschutzes. Das ist auch wissenschaftlich belegt. Bei voller Klassenstärke können die Abstandsregeln nicht eingehalten werden. Die beiden Hauptübertragungswege von COVID 19 – über Tröpfchen und Aerosole – sollten daher weiterhin durch Masken plus Lüften so gut wie möglich eingeschränkt werden.
Oberbürgermeister Andreas Mucke, der Leiter des Krisenstabs, Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig und Schuldezernent Dr. Stefan Kühn appellieren daher gemeinsam an alle Eltern und Schüler, das Tragen der Masken weiter beizubehalten. „Wir unterstützen ausdrücklich die Schulleitungen bei entsprechenden Initiativen und danken allen Schülerinnen und Schülern, die auch bei den hohen Temperaturen der vergangenen Wochen diese Herausforderung mit großem Verantwortungsbewusstsein füreinander, aber auch für alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler angenommen haben.“