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14. Türchen (Adventskalender)

14. Türchen: Eine Weihnachtsgeschichte

Es war ein ruhiger Weihnachtsabend, der Schnee fiel sanft vom Himmel wie Federn aus dem Federkleid eines Vogels. Sterne funkelten hell am Nachthimmel, und das Feuer im warmen Kamin knisterte, was eine ruhige Atmosphäre im Haus der Familie Jonas schuf. Heute Abend war ein besonderer Abend: Es war Heiligabend. Die ganze Familie sollte zusammen feiern, und alle freuten sich sehr darauf, vor allem Sophie, die jüngste Tochter der Familie.

Das ganze Jahr über wünschte sie sich schon die neueste Barbie-Puppe auf dem Markt – eine wunderschöne Barbie mit einem hellrosa Kleid, einer süßen Krone, einem Pferd und hochgesteckten blonden Puppenhaaren. Der Gedanke an die Puppe war für Sophie ein Traum, den sie sich gerne erfüllt hätte. Lange vor Weihnachten schrieb sie dem Weihnachtsmann einen Brief, in dem sie nach der Puppe fragte, in der Hoffnung, der Weihnachtsmann würde ihr diesen Wunsch erfüllen.

Die Familie schaute also am Abend zusammen einen Film, feierte, aß gemeinsam und schon bald war es Zeit für die Bescherung, auf die sich Sophie schon seit Tagen freute. Sanfte Weihnachtsmusik spielte im Hintergrund, als die Familie sich darauf vorbereitete, endlich die Geschenke zu verteilen. Aufregung spiegelte sich in Sophies Gesicht. Der Tannenbaum war voll mit Geschenken, die unter ihm lagen und nur darauf warteten, geöffnet zu werden.

Sophies Mama war zuerst dran, Geschenke zu bekommen, und freute sich sehr über jedes, das sie erhielt. Danach war Sophies Vater an der Reihe, und auch er freute sich über seine Geschenke. Sophies Bruder Timo kam danach. Timo war älter als Sophie, weshalb sie dachte, seine Geschenke seien viel cooler und interessanter als die Puppe, die sie sich wünschte. Sophie fühlte, wie sie mit jeder Minute, die verging, immer enttäuschter wurde.

Als Letzte war Sophie dran. Unglücklich öffnete sie ihre Geschenke. Sie wollte auch solche tollen Geschenke wie Timo bekommen. Vorsichtig holte sie die Puppe, die sie sich gewünscht hatte, aus ihrem Paket. Traurig schaute sie die Puppe an.
„Ich möchte diese blöde Puppe nicht mehr!“ rief Sophie enttäuscht. Daraufhin schaute Sophies Mutter sie verwirrt an und fragte: „Warum denn, mein Schatz? Ist das nicht die Puppe, die du schon die ganze Zeit haben wolltest?“
„Doch, schon ...“, sprach Sophie und machte eine kleine Pause, bevor sie weitersprach: „Aber ich möchte auch so etwas Cooles wie Timo! Das ist nicht fair!“ rief sie.

Ihr Vater schaute sie enttäuscht an. „Eine Puppe ist doch supercool. Ich wette, keine deiner Freundinnen hat so eine großartige Puppe!" versuchte er, sie aufzumuntern. Doch Sophie hörte nicht zu und schmiss die Puppe auf den Boden.
„Nein! Ich will sie nicht mehr!“ schrie sie. Timo tat es leid. Er wusste, wie unfair es für sie sein musste. Er trat vor sie, kniete sich nieder, hob die Puppe auf und schenkte ihr ein sanftes Lächeln.

Er hielt die Puppe vor Sophie und sprach: „Wenn du möchtest, können wir meine Geschenke teilen. Und außerdem finde ich deine Puppe auch hübsch – sie sieht aus wie eine Prinzessin.“

Hoffnungsvoll schaute Sophie ihn an. „Wirklich?“ fragte sie und begann zu lächeln.

Timo nickte. „Na klar! Also, was sagst du? Ist wieder alles gut?“

Sophie nickte und nahm die Puppe aus seiner Hand. Sophies Eltern schauten die Geschwister stolz an – das hatte Timo wirklich gut gemacht.

Den Rest des Abends spielten Timo und Sophie zusammen.

Dies war wirklich ein freudiges Fest.


Autorin: Emma-Celine Grabow (Klasse 8)
Bildzeichnerinnen: Melina Hamann und Afnan Messoudi (Klasse 8)