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21. Türchen (Adventskalender)

21. Türchen: OSCARS GROẞE BEGEGNUNG

„ES IST HEILIGABEND!“, schreit Oscar durch die ganze Wohnung, während er seinen Lieblingspyjama mit dem Weihnachtsmann und Rudolf, dem Rentier, trägt. „MAMA, MAMA, MAMA, WACH ENDLICH AUF!“ Seine Mutter, die gar nicht erst antworten konnte, stand bloß langsam auf und ging schläfrig ins Badezimmer.

Oscar wartete schon in der Küche auf seine Mutter, um mit ihr Kekse für den Weihnachtsmann zu backen und natürlich für sich und seine Mutter. Kekse mit Schokostückchen sind Oscars Lieblingskekse und bestimmt auch die vom Weihnachtsmann.

Plötzlich fällt Oscar ein, dass Rudolf keine Kekse essen darf, also fragt er seine Mutter, ob sie Karotten kaufen gehen können, damit Rudolf auch was zum Naschen hat. „Na gut, ich muss eh noch ein paar Sachen für die Feiertage kaufen“, erwiderte seine Mutter.

Sofort rennt Oscar hoch, um sich anzuziehen. Seine Weihnachtsstiefel und seinen Mantel zog er sofort an, aber irgendwas fehlte ihm noch. „MAMA, WEISST DU, WO MEINE WEIHNACHTSMÜTZE IST?“ – „JA, SIE IST HIER UNTEN!“

Oscar rennt schnell runter und zieht die Mütze an. Zufrieden spaziert er aus dem Haus in Richtung Auto.

Beim Supermarkt angekommen, holen Oscar und seine Mutter direkt alles, was sie brauchen, und anschließend noch eine kleine Kamera, mit der Oscar den Weihnachtsmann fotografieren will. „Ich werde den Weihnachtsmann sehen, ich weiß es einfach.“

Zuhause angekommen, bereiten die beiden das Essen vor. Nach dem Essen richtet Oscar alles für den Weihnachtsmann her. Er legt eine Serviette auf die Fensterbank und anschließend den Teller mit den Keksen und das Glas mit frischer Milch. Das Fenster lässt er einen Spalt offen, damit der Weihnachtsmann auch reinkommt. Für Rudolf legt er die Karotten auf einen Teller und Wasser in einen kleinen Krug.

Jetzt heißt es warten. Oscars Mutter ist schon längst eingeschlafen, während Oscar gespannt auf der Treppe sitzt und auf den Weihnachtsmann wartet. Fast wäre er eingeschlafen, bis plötzlich ein Klingeln ertönt, fast wie das eines Rentiers.

Oscar ist ganz aufgeregt und holt sofort die Kamera raus. Ein weißer Handschuh hebt das Fenster hoch und ein rot angezogener, dicker Mann steigt in die Wohnung. Es ist tatsächlich der Weihnachtsmann! Sofort schießt Oscar ein Foto.

Der Weihnachtsmann bemerkt ihn und fängt an zu lachen: „Na, du bist mir ja einer, der Erste, der mich tatsächlich erwischt hat!“

„Du… du kannst ja Deutsch, lieber Weihnachtsmann!“

„Natürlich spreche ich Deutsch, ich spreche jede Sprache. Ich bin doch der Weihnachtsmann, mein Junge“, lachte er vergnügt.

Oscar konnte sein Glück nicht fassen – er spricht wirklich mit dem echten Weihnachtsmann.

„Was hast du dir denn gewünscht, mein Junge?“, fragte der Weihnachtsmann.

„Dich zu sehen war mein Wunsch“, antwortete Oscar.

„Hm, also ich hab eher an das rote Fahrrad gedacht, von dem du in deinem Brief an mich geschrieben hast.“

Oscar blickte zum Weihnachtsbaum rüber und tatsächlich – das rote Fahrrad stand da. Sofort umarmte Oscar den Weihnachtsmann. „Oh, danke, lieber Weihnachtsmann! Ich habe auch was für dich“, sagte er, während er auf die Kekse zeigte und durchs Fenster schaute, um zu sehen, ob Rudolf die Karotten schon gefunden hatte.

Rudolf hatte sie schon längst aufgegessen. Oscar freute sich und sah zu, wie der Weihnachtsmann seine Kekse aß.

„Nun, mein Junge, ich muss jetzt leider los. Es warten noch viele Kinder auf mich.“

Der Weihnachtsmann streichelte Oscars Kopf, und Oscar wurde ganz schläfrig.

Am nächsten Morgen wachte er in seinem Bett auf, verwundert, ob das alles bloß ein Traum gewesen sei. Doch etwas lag neben seinem Kissen – es war das Bild, das er in der Nacht vom Weihnachtsmann geschossen hatte. Hinten stand eine kleine Botschaft drauf:

„Frohe Weihnachten, mein Junge, bis zum nächsten Jahr.“

Es war so schön, dass er wieder einschlief, um das Erlebnis noch einmal zu erleben.

 

Autorin: Daria de los Reyes Gallego (Jahrgangsstufe 12)

Bildzeichnerinnen: Melina Hamann und Afnan Messoudi (Klasse 8)